Der Blick, den ich nicht aushalte

13.10.2020



Schau mich nicht so an!

Na, auch wir in den 80ger hatten unsere feministische Bewegung. Das Hauptthema war: „Er hat mich mit den Augen ausgezogen!“. Das war die Kampffeststellung unter den selbstbewussten Mädchen. Das die Jungs die Mädchen mit ihren Augen ausziehen und dabei glüschtelen, ging dazumal voll nicht. Man fand aber dann trotzdem irgendwie zueinander.
Der Gedanke, dass ein Blick unangemessen und auch, ähh, die Intimsphäre, verletzend sein könnte? Ich glaubte da nicht so richtig dran. Ich hatte fast die ganze Teenagerzeit als Einsiedler im Wald verbracht, wo ich mir die meisten der bekannten Survivaltechniken dieser Erde selber beibrachte. Die soziale Komponente des Lebens war ein bisschen zu kurz gekommen. Der Gedanke war mir daher noch ein bisschen fremd, das Blicke ausziehen können. Wie mich meine selbstbewussten Jahrgängerinnen aufklärten, wäre es aber so. Gut!
„Wenn Blicke töten könnten“ ist ein guter Spruch, wenn purer Hass aus den Augen schiesst. Die Gefühle des Gegenübers erkennt jeder, ausser Autisten, an den Augen. Das Weinen erkennt man am Tränenfluss, der aus den Augen kommt. Trauer und Freude und der weiteren Gefühle spiegeln sich sprichwörtlich augenscheinlich in den Augen. Kommunikation durch Blick. Das voll beabsichtigte „Ausziehen mit den Augen“ war bewusst grenzwertig, aber die Richtung stimmte.

Die kalte Schulter des Anspruchs

Vor zwei Wochen hat mich ein Blick getroffen von dem ich annahm, dass ich die Bedeutung deuten konnte. Ich hatte mich grad in eine Disco eingeschlichen. War alles sehr nett, freundlich und zuvorkommend. Gutes, sinnvolles Getränkeangebot zu moderaten Preisen, die Musik eher so MDMA Sound. Ich kam nicht so ganz rein. Tänzel-tänzel wunderbar, in der Mitte des Raumes standen zwei riesige Steinschleifmaschinen und es waren nur hübsche Menschen da.
Da trifft mich der Blick! Ich bin jetzt schon ein wenig älter als der Durchschnitt der Leute an der Party hier. Habe aber schon das Gefühl, dass gewisse Damen im Range liegen. Man schiebt sich also ganz langsam ein wenig in die Nähe des Objekts. So wie gewohnt. Sie beobachtet und teschkt ab und so. Ich versuche ein Lächeln und ein Prost anzubringen: Da trifft mich ihr Blick!
Ich weiss es sofort: Ich bin nicht ihr Prinz, sie wartet auf den Richtigen!
Die eiskalte Schulter des Anspruchs! Dabei könnten wir uns ja mal zuerst kennenlernen oder so. Ich fand das in dem Moment recht frustrierend, einem alles oder nichts Blick ausgesetzt zu sein. Eine Art Superwomen-Glücksröntgenblick.
Ich war dann schon ein wenig verwirrt


Mark

︎   Die  Äusserungen zu den hier zur Sprache gebrachten Themen sind Steingers rein persönliche Sichtweise.   ︎

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